Wie man den Trend der Generation Z zum „Conscious Unbossing“ umkehren kann
Das Aufkommen des „Consious Unbossing“, bei dem sich die Generation Z bewusst von traditionellen Führungsrollen entfernt, stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Strukturen und Karrierewege neu zu bewerten.
Eine Studie des Schweizer Personalberatungsunternehmens Robert Walters zeigt, dass 42 % der Fachkräfte der Generation Z keine (mittlere) Führungsposition anstreben und 74 % Autonomie einer Managementposition vorziehen. Wie können sich Unternehmen diesen Trend zunutze machen und gleichzeitig ihre Führungskultur stärken? Christian Atkinson, Country Director bei Robert Walters, gibt praktische Tipps für Unternehmen, die sich als attraktive Arbeitgeber für die Generation Z positionieren wollen.
1. Leitung neu definieren
„Die Gen Z sieht Management nicht unbedingt als Beförderung, sondern eher als zusätzliche Verantwortung mit begrenzten Vorteilen“, sagt Christian. „Untersuchungen zeigen, dass 61 % der befragten Gen Z das mittlere Management wegen des hohen Stresses und der niedrigen Bezahlung unattraktiv finden. Unternehmen können die Attraktivität von Führungspositionen erhöhen, indem sie sich von traditionellen Hierarchien lösen und zu einer gemeinsamen Führung übergehen, bei der die Mitarbeiter mehr Mitspracherecht und Verantwortung erhalten, ohne in einer Top-Down-Struktur gefangen zu sein.“
Tipp: Fördern Sie Coaching Leadership und projektbezogene Führungsaufgaben, bei denen Mitarbeiter vorübergehend eine Führungsrolle übernehmen, ohne in einer traditionellen Managementposition festzusitzen.
2. Alternative Entwicklungspfade schaffen
Christian: „Für viele Mitglieder der Generation Z ist Wachstum gleichbedeutend mit der Entwicklung ihres Fachwissens und nicht mit der Leitung von Teams. Immerhin 65 % der befragten Gen Z bevorzugen eine teambasierte Struktur, während sich nur 5 % für eine traditionelle Hierarchie entscheiden. Unternehmen können attraktive Alternativen für die Karriereentwicklung anbieten, ohne das Management zu einem obligatorischen Schritt zu machen.“
Tipp: Entwickeln Sie ein duales Karrieremodell, bei dem Mitarbeiter je nach ihren Ambitionen und Talenten als Fach- oder Führungskraft aufsteigen können.
3. Ein flexibles und integratives Arbeitsumfeld aufbauen
„Die Generation Z schätzt Autonomie und eine flache Organisationsstruktur. Das bedeutet nicht, dass Manager überflüssig sind, sondern dass sich ihre Rolle eher in Richtung einer fördernden Führung als in Richtung eines kontrollierenden Managements entwickeln sollte“, stellt Christian fest.
Tipp: Geben Sie den Teams mehr Autonomie durch selbstgesteuerte Arbeitsgruppen und fördern Sie die horizontale Zusammenarbeit anstelle strenger hierarchischer Ebenen.
4. Massgeschneiderte Unterstützung und Entwicklung bereitstellen
„Die Generation Z möchte sich weiterentwickeln und neue Fähigkeiten erlernen, aber nicht unbedingt in einer traditionellen Führungsposition“, weiss Christian. „Deshalb ist es wichtig, in individuelle Entwicklungswege zu investieren, die ihren persönlichen und beruflichen Zielen entsprechen.“
Tipp: Bieten Sie Mentoring und Coaching für junge Fachkräfte an, wobei erfahrene Kollegen sie sowohl bei ihren Führungsqualitäten als auch bei ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen.
5. Management attraktiver machen
Christian: „Das negative Image des mittleren Managements kann durch eine bessere Positionierung der Funktion und die Bereitstellung der richtigen Unterstützung umgedreht werden. Unsere Studie zeigt, dass 22 % der Gen Z eine eingeschränkte Entscheidungsfindung als Engpass sehen, während 13 % eine geringe Kreativität als Hindernis sehen. Dem kann man entgegenwirken, indem man die Aufgaben effizienter aufteilt und den Managern mehr Entscheidungsspielraum gibt.“
Tipp: Reduzieren Sie die Bürokratie auf ein Minimum und geben Sie den mittleren Führungskräften mehr Autonomie und strategischen Einfluss, so dass ihre Rolle tatsächlich einen Mehrwert schafft.
Aufschieben ist keine Lösung
„ Anstatt den Trend des „Consious Unbossing“ als Bedrohung zu sehen, können Unternehmen ihn nutzen, um ihre Strukturen zu modernisieren. Durch die Neudefinition von Führung und die Schaffung eines integrativen Arbeitsumfelds können Unternehmen nicht nur die Generation Z anziehen und binden, sondern auch eine zukunftssichere Organisation aufbauen. Dies ist kein langfristiges Problem - es muss jetzt gehandelt werden. Wenn wir nicht rechtzeitig handeln, riskieren wir eine Zukunft mit zu wenigen starken Führungskräften und einem Mangel an Mentoren für die nächste Generation von Managern“, so Christian abschliessend.
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Christian Atkinson
Country Director | Robert Walters SchweizT: +41 44 809 3513
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