Führt das Hinauszögern von Gehaltserhöhungen zur Personalfluktuation?
Neue Daten von Robert Walters zeigen eine wachsende Besorgnis über Fluktuation und Unzufriedenheit.
Fast die Hälfte der Unternehmensleiter hat einen Anstieg der Mitarbeiterfluktuation festgestellt, nachdem sie Gehaltserhöhungen für Fachkräfte und Angestellte hinausgezögert haben, so eine neue Studie des Schweizer Rekrutierungsspezialisten Robert Walters.
Der finanzielle Kompromiss
Angesichts der sich wandelnden wirtschaftlichen Lage stehen viele Arbeitgeber vor schwierigen finanziellen Entscheidungen. Die Kontrolle der Gemeinkosten ist zu einer Priorität geworden - und in vielen Fällen bedeutet dies, dass Gehaltserhöhungen aufgeschoben oder zurückgefahren werden.
Dieser Ansatz mag zwar kurzfristige Einsparungen ermöglichen, aber 36 % der Befragten gaben an, dass das Hinauszögern von Gehaltserhöhungen zu einer Entfremdung innerhalb ihrer Teams geführt hat. Mit der Zeit könnte sich dies auf die Arbeitsmoral, die Mitarbeiterbindung und die Unternehmenskultur auswirken.
Die Kosten des Aufschubs von Lohnerhöhungen
"Die Unternehmen stehen unter enormem Kostendruck, und für viele waren Gehaltserhöhungen in diesem Jahr einfach nicht machbar. Tatsächlich gaben 53 % der Unternehmensleiter an, dass Budgetbeschränkungen und Geschäftsergebnisse die Hauptgründe für die Verzögerung oder Kürzung von Gehaltserhöhungen waren", sagt Özlem Simsek, Managing Director bei Robert Walters. "Unsere Untersuchung zeigt, dass diese Entscheidungen zwar verständlich, aber nicht ohne Folgen sind. Ob es sich nun um eine höhere Fluktuation oder einen allmählichen Rückgang der Motivation handelt, die Unternehmen beginnen die Auswirkungen zu spüren".
Entkopplung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Die Umfrage zeigt auch eine zunehmende Diskrepanz zwischen den Entscheidungen der Arbeitgeber und den Erwartungen der Arbeitnehmer. Von den Arbeitnehmern, die in diesem Jahr keine Gehaltserhöhung erhalten haben, gaben 57 % an, dass sie jetzt aktiv nach einem anderen Job suchen. Selbst von denjenigen, die eine Gehaltserhöhung erhalten haben, gaben 65 % an, dass diese niedriger als erwartet ausfiel.
"Die Botschaft ist klar: Auch wenn die Mitarbeiter den Druck des Unternehmens verstehen, drängen unerfüllte Erwartungen sie dazu, ihre Optionen zu überdenken. Und mit KI-Tools, die den Bewerbungsprozess rationalisieren, haben Mitarbeiter mehr Möglichkeiten denn je, neue Rollen zu erkunden", fügt Özlem hinzu. "An dieser Stelle werden Gehaltsbenchmarking und Markteinblicke so wichtig. Arbeitnehmer, die keine Gehaltserhöhung erhalten haben, planen möglicherweise, ihr Gehalt in ihrem Halbjahresgespräch zu diskutieren, und Arbeitgeber benötigen Marktdaten, um glaubwürdig zu kommunizieren, Fairness zu demonstrieren und Erwartungen zu steuern."
Andere Bindungsstrategien
Robert Walters rät Arbeitgebern, über die Bezahlung hinaus kreativ zu denken, was sie anbieten können, einschliesslich einer sinnvollen Karriereentwicklung, flexibler Arbeitsregelungen und interner Mobilitätsmöglichkeiten.
„Wir beobachten, dass sich immer mehr Arbeitgeber fragen, wie sie ihre besten Mitarbeiter halten können, wenn Gehaltserhöhungen nicht zur Debatte stehen“, fasst Özlem zusammen.
Wenn die Gehälter begrenzt sind, sind Kultur und Kommunikation wichtiger denn je.
„Erfolgreich werden die Unternehmen sein, die ein Gleichgewicht zwischen Kostenkontrolle und einem durchdachten, marktorientierten Ansatz zur Mitarbeiterbindung finden.”
Um Führungskräften zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, bietet die Robert Walters Gehaltsstudie 2025 aktuelle Einblicke in Gehaltsniveaus und Einstellungstrends. Der Leitfaden soll Führungskräften helfen, mit ihren Teams transparente, evidenzbasierte Gespräche über Gehälter und Erwartungen zu führen.
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Özlem Simsek
Managing Director | Robert Walters SchweizDas könnte Sie ebenfalls interessieren
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